Medienmitteilung

Apotheken leisten einen aktiven Beitrag bei der Erstversorgung

Verfasser: Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse

Die Schweizer Bevölkerung beurteilt die gesundheitliche Erstversorgung durch die Apotheken sowohl in der Stadt wie auf dem Land als besonders gut. Das geht aus der repräsentativen Bevölkerungsbefragung hervor, welche das Forschungsinstitut Sotomo im Juni 2022 durchgeführt hat. Das grosse Plus der Apotheken ist ihre Verfügbarkeit.

Prävention

In allen Regionen befinden 92 Prozent der Befragten das Angebot an Apotheken als gut. Der Vorteil von Apotheken liegt für die Bevölkerung primär in der einfachen Zugänglichkeit. Die Apotheken sind insbesondere Anlaufstellen bei leichten oder unklaren Beschwerden. Durch ihre Niederschwelligkeit leisten sie einen entscheidenden Beitrag in der primären Gesundheitsversorgung und zur finanziellen Entlastung des Gesundheitssystems. Apotheken besitzen nach den Ärztinnen und Ärzten das zweitgrösste Vertrauen, wenn es um die Beratung bei kleineren Gesundheitsproblemen geht. Ein Faktor für die positive Einschätzung durch die Bevölkerung dürfte dabei die aktive Rolle der Apotheken (Testen, Impfen) während der Covid-19-Pandemie gewesen sein, die sich besonders positiv auf das Vertrauen auswirkt. «Unsere Apothekerinnen und Apotheker verfügen über sehr gute Kompetenzen und können Verantwortung in der Ersttriage übernehmen und für einfache Fälle den Patienten eine Lösung anbieten. Damit entlasten sie aktiv Haus- und Kinderarztpraxen und wirken dem akuten Personalmangel in den überlasteten Notfallstationen entgegen», betont Martine Ruggli, Präsidentin von pharmaSuisse.

Dienstleistungen der Apotheken sind in der Bevölkerung zu wenig bekannt

Seit der Revision des Heilmittelgesetzes (HGM) im Jahr 2019 können in Apotheken auch rezeptpflichtige Medikamente ohne ärztliche Konsultation bezogen und gewisse Behandlungen durchgeführt werden. Dies ist nur etwas mehr als einem Viertel (27%) der Schweizerinnen und Schweizer bekannt. Der Bevölkerung scheint das Bewusstsein zu fehlen, dass man auch in der Apotheke medizinischen Rat erhalten kann. Das Interesse an Dienstleistungen wie beispielsweise der Erstversorgung bei kleinen Beschwerden und Verletzungen, Vorsorgechecks und Medikamentenberatung ist jedoch gross, wie die Befragung zeigt. Zudem zeigt sich, dass die Bevölkerung Angebote von Apotheken, welche auch bei Allgemeinmedizinerinnen/Allgemeinmedizinern erhältlich sind, mehr nutzen würden, wenn diese durch die obligatorische Krankenversicherung gedeckt würden. Die meisten Befragten (93%) frequentieren Apotheken immer noch, um rezeptpflichtige Medikamente zu beziehen, für die sie eine ärztliche Verschreibung haben. Die zweitmeist genutzte Dienstleistung ist die Beratung ohne Voranmeldung, aber auch neuere Dienstleistungen wie Impfungen werden von einem Fünftel der Befragten in Anspruch genommen. Dabei sind die Befragten sehr zufrieden mit den Angeboten der Apotheken.

Haben die Befragten Krankheitssymptome, die sie nicht einordnen können, wenden sich die meisten an einen Allgemeinmediziner / eine Allgemeinmedizinerin (82%). An zweiter Stelle folgt die Suchanfrage im Internet (52%). Die Apotheken folgen auf dem dritten Platz mit 36 Prozent. Insgesamt gibt knapp ein Fünftel der Bevölkerung an, dass sie in den letzten zwölf Monaten aus Kostengründen nicht zu einem Arzt / einer Ärztin gegangen sind. Während die meisten davon auf eine medizinische Beratung verzichten, sucht immerhin ein Drittel davon andere medizinische Gesundheitsdienstleister, z.B. Apotheken auf. Für pharmaSuisse gilt es nun, die vielen Dienstleistungen, die Apotheken nebst der Medikamentenabgabe bieten, in der Bevölkerung bekannter zu machen.

Zur Studie

Das Gesundheitssystem der Schweiz ist gemäss Euro Health Consumer Index 2018 eines der besten der Welt, zugleich aber auch eines der teuersten. Vor diesem Hintergrund hat der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse untersucht, welche Faktoren zu einem hochstehenden und zugleich kosteneffizienten Gesundheitswesen beitragen. Für pharmaSuisse ist dabei von besonderem Interesse, welchen Beitrag die Apotheken für eine effiziente Primärversorgung im Gesundheitswesen leisten können. 

pharmaSuisse beauftragte für die Durchführung der Studie «Monitoring primäre Gesundheitsversorgung» das Forschungsinstitut Sotomo mit Sitz in Zürich. Dieses untersuchte, wie die Schweizerinnen und Schweizer die Leistungen des Gesundheitssystems wahrnehmen und nutzen. Die Grundgesamtheit der Befragung bildete die sprachlich integrierte Wohnbevölkerung der Deutschschweiz und der französisch- und italienischsprachigen Schweiz ab 18 Jahren. Die repräsentative Befragung bei 1818 Personen fand zwischen dem 30. Mai und dem 13. Juni 2022 statt.

Kontakt 
Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse 
Abteilung Kommunikation – Medienstelle 
Tel. +41 31 978 58 27 | E-Mail: medien@pharmaSuisse.org