Berufsbild Apotheker/in

Das Pharmaziestudium eröffnet eine Vielzahl beruflicher Möglichkeiten, da Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Die Tätigkeitsfelder variieren je nach Einsatzgebiet und können die Beratung der Bevölkerung, die Erforschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe oder die Arzneimittelherstellung umfassen. Darüber hinaus eröffnet sich die Option einer akademischen Laufbahn sowie die Möglichkeit einer Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung oder der Versicherungsbranche.

Pharmaziestudium

Die universitäre Ausbildung umfasst das Bachelorstudium «Pharmazeutische Wissenschaften» (6 Semester) sowie ein Masterstudium (4 Semester). 

Im Rahmen des Bachelorstudiums erwerben die Studierenden die Grundlagen in Naturwissenschaften, Biomedizin sowie Pharmazie. Die Famulatur (link einfügen) bietet einen praktischen Einblick in den Apothekerberuf. 
Danach werden im Masterstudium die Kompetenzen in den Bereichen Forschung und Entwicklung oder pharmakotherapeutische Aspekte vertieft.

Aufbau des Pharmaziestudiums

Übersicht Bildungswege Pharmazie 2023
© pharmaSuisse

Masterstudiengänge umfassen Pharmazie, Pharmaceutical Sciences oder Drug Sciences.  Nach dem Master in Pharmazie absolvieren die meisten Studierenden die Eidgenössische Prüfung in Pharmazie und eine Weiterbildung in Offizin- oder Spitalpharmazie. Masterabsolventen der Drug Sciences hingegen gehen meist in die Industrie oder ergänzen ihre Ausbildung mit einem Doktorat.

Tätigkeitsbereiche

Nach dem 5-jährigen Studium ist die Arbeit in einer öffentlichen Apotheke (Offizinapotheke) die vorrangige Berufswahl der Pharmazie-Absolventinnen und -Absolventen. 
Im Zentrum dieser abwechslungsreichen Tätigkeit steht die Beratung und Betreuung der Kundschaft bei der Selbstmedikation und in der Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln.

Apothekerinnen und Apotheker sind die erste Anlaufstelle im Gesundheitswesen und übernehmen eine wichtige Triagefunktion. Sie arbeiten eng mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens, besonders mit Ärztinnen und Ärzten, zusammen. Dank Dienstleistungen wie Impfen und diversen Vorsorge-Angeboten erreichen die Apotheken auch gesunde Menschen, die selten eine Arztpraxis aufsuchen. 

Weitere Aufgaben im Verantwortungsbereich einer Apothekerin oder eines Apothekers umfassen die Diagnose und Behandlung häufiger Erkrankungen, Rezeptvalidierung, Arzneimittelherstellung, Teamführung, Lagerhaltung und Marketing.

Die Tätigkeiten der Spitalapothekerinnen und -apotheker haben sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Früher beschränkten sich ihre Aufgaben primär auf die Beschaffung, die Lagerung und die Verteilung der Medikamente sowie auf die Herstellung spitalspezifischer Darreichungsformen von Arzneimitteln. Heute stellen sie individualisierte Medikamente für spezifische Patientengruppen her und beteiligen sich an klinischen Prozessen, wie der Schulung des Pflegepersonals oder bei medizinischen Visiten am Krankenbett.

Sie beraten Patientinnen und Patienten während des Krankenhausaufenthalts und beim Austritt. 
Diese Tätigkeiten bedingen ein Vertrauensverhältnis und interprofessionelle Zusammenarbeit sowohl mit der Ärzteschaft im Spital als auch mit Arztpraxen und Apotheken im ambulanten Bereich. 

Apothekerinnen und Apotheker sind in der pharmazeutischen Industrie gefragt, sei es in Forschung, Entwicklung, Produktion, Qualitätskontrolle, Produktdokumentation, Regulierung oder wissenschaftlicher Betreuung. Auch in anderen Bereichen der industriellen Herstellung spielt die Apothekerschaft eine wichtige Rolle, z.B. in der Nahrungsmittelproduktion, der chemischen Industrie, im Veterinärwesen oder in der Herstellung von Kosmetika.

Apothekerinnen und Apotheker unterstützen in der öffentlichen Verwaltung – bei Kantons- und Bundesbehörden – bei Gesetzen, Verordnungen und der Umsetzung von gesetzlichen Anforderungen. Die Fachkompetenz der Apothekerschaft bilden eine wichtige Grundlage in der Ausarbeitung von Gesetzen und Verordnungen oder bei der Überprüfung der Umsetzung von gesetzlichen Anforderungen. Der Austausch zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens wie beispielsweise der Kantonsapothekerschaft, den Spitälern, dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic und der Polizei ist sehr rege. Auch bei den Krankenversicherungen sind die Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker gefragt.

Die universitäre Forschung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Schweiz und bietet viele Möglichkeiten Berufe in der industriellen Forschung sind stark von den wissenschaftlichen Aspekten der Ausbildung geprägt. Pharmazeutische Fachkräfte sind gefragt, um wissenschaftliche Aspekte voranzutreiben und möglicherweise ein Doktorat anzustreben. 

Studienorte

In der Schweiz wird das komplette Pharmaziestudium an den Universitäten Basel, Bern, Genf sowie an der ETH Zürich angeboten. Die ersten beiden Semester des Bachelorstudiums können auch an den Universitäten Neuenburg und Lausanne absolviert werden.


Susanne Flückiger Staub

Fachapothekerin in Offizinpharmazie, Senior Expertin Bildung

+41 31 978 58 58